Hans Otto Theater Potsdam - Othello
von William Shakespeare
Die junge Truppe macht wirklich großes Theater. Sebastian Wirnitzers Inszenierung entwickelt in all ihrer Rasanz auch immer wieder drastische Symbolik. Mit großartigen Bildern wird aufgefahren. Das Stück wird vom Ende her erzählt. Der Untergang der türkischen Flotte wird im Wortsinn zu einem Blutbad. Über allem thront zeitweise eine riesige Erdbeere; das Symbol für Demut wie auch für Wolllust stehend spiegelt der Menschen Zerrissenheit zwischen Urteil und Vorurteil, zwischen Ratio, Trieb und Empathie.
So wird die begeistert gefeierte Inszenierung zu einem Shakespeare Abend von heute. Faszinierend. (Potsdamer Neueste Nachrichten Klaus Büstrin)
Fotos: Stefan Goede
Besetzung:
Toks Kröger, Jenny Weichert, Anita Twarowska u.a.
Pressestimmen:
Die Inszenierung von Wirnitzer ist eine auf Modernismen getrimmte Othello-show. Sie möchte im Hier und Heute ankommen und sieht dabei alt aus.(Oranienburger Generalanzeiger, Christian Schindler)
Eifersucht, dieses Gebilde aus Nichts, das sich selbst zeugt und aus sich selbst gebiert, muss für Außenstehende albern bleiben. So wie die aufblasbare Riesenerdbeere, die Wirnitzer von Othello abknallen lässt. An einer Erdbeere hatte Othello das Taschentuch erkannt, das Jago als Beweis für Desdemonas Untreue missbrauchte. In Wirnitzers klarem Blick auf solch banale Details, die zum Desaster führen, liegt die Stärke des Abends. (Märkische Allgemeine, Dietschreith)